Die unterschiedlichen Pferdefarben und ihre Bezeichnung können ganz schön verwirrend sein. Nicht nur, weil es so viele Fellfarben gibt, sondern auch, weil sich die Definition und Bezeichnung der Farben je nach Land unterscheiden können. Außerdem entsprechen die Bezeichnungen für Pferdefarben nicht immer den normalen Farbnamen, zum Beispiel bei Rappen. In dieser Übersicht gehen wir darauf ein und sehen uns einige der häufigsten und einige der seltensten Pferdefarben an. 

Zunächst einmal, wie viele Pferdefarben gibt es überhaupt?

Die Frage, wie viele verschiedene Fellfarben es gibt, lässt sich nicht einfach beantworten. Sie alle entstehen jedoch durch die Kombination von roten und schwarzen Farbpigmenten auf genetischer Ebene. Diese beiden Farbpigmente ergeben die grundlegenden Pferdefarben, die in vielen verschiedenen Schattierungen auftreten können. Doch wir wollen hier nicht zu tief in die Genetik einsteigen. Lasst uns stattdessen doch mal die häufigsten Pferdefarben genauer unter die Lupe nehmen.  

Was sind die Grundfarben bei Pferden?

Die Grundfarben sind Rappe, Brauner und Fuchs. Bei den Grundfarben ist das Fell einheitlich in einer Farbe gefärbt, doch gibt es auch Variationen in der Farbe. Zum Beispiel können Braune von einem sehr hellen bis zu einem sehr dunklen Braunton variieren. Hier kommen die Grundfarben bei Pferden. 👇

Rappe

Ein Rappe ist ein schwarzes Pferd mit durchgängig schwarzem Fell. Manchmal kann es schwer sein, zwischen einem sehr dunklen Braunen und einem Rappen zu unterscheiden. Doch bei einem Rappen ist das Maul ebenfalls komplett schwarz, während bei Braunen auch hellere Haare vorhanden sind.

Brauner

Ein Brauner kann, wie bereits erwähnt, von einem sehr hellen bis zu einem sehr dunklen Braun variieren. Normalerweise haben sie schwarze Stellen an den Beinen und Ohrenspitzen, sowie eine schwarze Mähne und Schweif. Braun ist eine der am häufigsten vorkommenden Fellfarben bei Pferden. 

Fuchs 

Füchse haben rötliches bis bräunliches Fell, das in vielen Schattierungen vorkommen kann. Manche Füchse sind so dunkel, dass man sie fast für einen Braunen verwechseln kann. Da kann es hilfreich sein, die Beine anzuschauen: Wenn sie nicht schwarz sind, dann ist es ein Fuchs.

Einige andere gängige Pferdefarben:

Isabelle/Palomino

Vielleicht eine der am leichtesten zu erkennenden Pferdefarben: Isabelle mit ihrem goldgelben Fell. Isabelle und die englische Bezeichnung Palomino werden oft synonym verwendet. Die Fellfarbe ist einheitlich und kann in helleren und dunkleren Schattierungen vorkommen. Die helleren Farbtöne können dabei fast weiß aussehen.

Dauerschimmel/Roan

Dauerschimmel haben sehr viele weiße Stichelhaaren. Es sind also Pferde, bei denen die Grundfarbe mit weißen Haaren vermischt ist. Die Fellfarbe kann variieren – es gibt stichelhaarige Füchse, stichelhaarige Braune sowie stichelhaarige Rappen. Auf Englisch kennt man den Dauerschimmel als Roan – eine Bezeichnung, die man mittlerweile gelegentlich auch im deutschsprachigen Raum hören kann. Dauerschimmel unterscheiden sich vom echten Schimmel dadurch, dass sie im Laufe ihres Lebens nicht heller werden. Apropos Schimmel:

Schimmel

Bei Schimmeln ziehen sich weiße Haare durch das gesamte Fell. Dies geschieht mit dem Alter aufgrund eines dominanten Gens (das sogenannte Grey-Gen), das allmählich zu einer Depigmentierung der Haare führt. Schimmel kommen mit einer beliebigen Fellfarbe zur Welt und „schimmeln“ dann im Laufe der Jahre aus, bis sie komplett weiß sind. Vielleicht hast du schonmal die Bezeichnung Apfelschimmel gehört. Das ist eine sehr häufige Färbung von Schimmeln, bei denen das Fell dunklere Tupfen aufweist. Diese Tupfen können jedoch auch bei Braunen und Füchsen vorkommen, obwohl es nicht so häufig ist. Für diese Tupfen gibt es verschiedene Bezeichnungen, zum Beispiel Futterflecken oder Hafertaler. Was sind sogenannte Futterflecken oder Hafertaler? 

Wieso treten diese bei Pferden auf?

Manche Pferde weisen in ihrem Fell sogenannte Futterflecken auf. Das bedeutet, dass sie kreisförmige Muster oder Tupfen in ihrem Fell haben, bei dem die Kreise eine andere Farbe haben als das Hauptfell. Diese Tupfen können dauerhaft sein oder gelegentlich auftreten. Manche sagen, dass man diese Flecken durch sehr gute Fütterung und Pflege fördern kann – daher wohl die verschiedenen Bezeichnungen dieser „Wohlfühlflecken“, die alle auf einen positiven Allgemeinzustand des Pferdes deuten. Dabei sollte man aber bedenken, dass nicht alle Pferde diese Flecken bekommen können, da sie genetisch bedingt sind. Selbst wenn dein Pferd also so gesund und gut genährt wie möglich ist, wird es keine Flecken bekommen können, wenn es das entsprechende Gen nicht hat. 

Welche ist die seltenste Pferdefarbe?

Am seltensten kommen weißgeborene Schimmel vor. Das vollständig weiße Fell beruht dabei auf einem Mangel an Pigmentierung. Das bedeutet, dass die Pferde mit dieser Fellfarbe geboren werden, anstatt dass sie allmählich im Laufe ihres Lebens ausschimmeln. 

Wie lautet das Sprichwort? Ein gutes Pferd hat keine Farbe. Doch wir sind trotzdem total gespannt zu hören, was deine Lieblingsfellfarbe bei Pferden ist. Kanntest du alle diese Farben, oder kennst du sie vielleicht unter einem anderen Namen? 

Das Diagramm kannst du hier herunterladen. 

Disclaimer: Das sind einige Beispiele für Pferdefellfarben. Es gibt verschiedene Begriffe für Pferdefellfarben und die Definitionen können leicht variieren.