Therese Nilshagen ist eine erfahrene Dressurreiterin und gehört seit mehreren Jahren zum schwedischen Nationalteam. Mit 14 Jahren hat sie mit ihrer Turnierkarriere begonnen, als sie ihr erstes Turnier auf einem Reitschulpony namens Rainbow geritten ist. Heute kann sie bereits auf eine fantastische Karriere zurückblicken, mit zahlreichen beeindruckenden Platzierungen bei großen Meisterschaften, sowohl einzeln als auch im Team. In diesem Interview verrät Therese ihre besten Tipps für erfolgreiches Abreiten vor der Prüfung.    

Komm gut vorbereitet zum Turnier 

„Es ist sehr wichtig, dass vor dem Turnier schon alles sitzt. Man kann nicht anfangen, Sachen am Abreiteplatz zu üben. Der Fokus sollte wirklich nur auf dem Aufwärmen liegen.“

Halte dich an deinen Plan 

„Es ist wichtig, dass du dich genauso aufwärmst, wie du es zu Hause tun würdest, unabhängig davon, was die Anderen um dich herum tun. Manchmal werden weniger erfahrene Reiterinnen und Reiter unsicher, wenn sie sehen, wie sich andere aufwärmen, und ändern dann selbst Sachen. Mein bester Tipp ist, sich an einen vorher festgelegten Plan zu halten, mit dem du und dein Pferd sich am wohlsten fühlen. 

Denke daran, dass jedes Pferd seine eigenen Bedürfnisse beim Aufwärmen hat, daher ist es wichtig, dass du deine Routine an die individuellen Anforderungen deines Pferdes anpasst. Ich richte mein Aufwärmprogramm immer nach dem Pferd aus, das ich reiten werde. Wenn ich zum Beispiel Dante reite, gebe ich ihm ausreichend Zeit zum Schritt laufen, selbst auf einem Turnier. Er ist es gewohnt, fast eine halbe Stunde Schritt zu gehen, bevor wir anfangen, also machen wir das auch am Turnier so.“

Übe das Abreiten zu Hause 

„Mit jedem Turnier sammelst du mehr Erfahrung und lernst im Laufe der Zeit, wie das Abreiten für dich und dein Pferd am besten funktioniert. Ein hilfreicher Tipp ist, das Aufwärmen zu Hause zu üben. Stopp die Zeit und notiere, wie lange es dauert, bis dein Pferd vollständig aufgewärmt und bereit ist. Versuche dann, deine Aufwärmroutine fürs Turnier so ähnlich wie möglich zu gestalten wie zu Hause.“

Geh das Abreiten zuvor im Kopf durch 

„Selbst als erfahrene Turnierreiterin versuche ich immer, vorauszudenken und verschiedene Szenarien während des Abreitens zu antizipieren. Vielleicht denke ich alles besonders genau durch, weil ich Hengste reite. Aber für mich ist es wichtig, alles zu tun, um den Ritt so positiv wie möglich und zu einer guten Erfahrung für das Pferd zu machen. Geh das Abreiten schon zuvor im Kopf durch, stelle einen Plan auf, der für dich und dein Pferd gut funktioniert und halte dich dann daran.“

„Ein schlechtes, hektisches Abreiten mit einer negativen Stimmung zwischen Dir und deinem Pferd führen selten zu einem erfolgreichen Ritt in der Prüfung.“

– Therese Nilshagen

Lerne von der Erfahrung 

„Nach einem Turnier, besonders wenn ich mit jüngeren Pferden unterwegs bin, mache ich mir Gedanken dazu, wie das Abreiten lief: 'Habe ich mein Pferd zu lange aufgewärmt?' oder 'Muss ich an unserem Galopp arbeiten?' Ich notiere, was gut funktioniert hat und was nächstes Mal besser werden kann. Jedes Turnier ist immer auch eine Lernerfahrung – ganz egal, ob es gut oder schlecht gelaufen ist. Das darf man nie vergessen. Natürlich muss man nicht jedes kleinste Detail überanalysieren. Aber wenn man besser werden möchte, ist es wichtig, von den eigenen Erfahrungen zu lernen.“