Die finnische Grand Prix-Reiterin
Anna Tallberg
Erfahre mehr über die junge finnische Dressurreiterin Anna Tallberg und über ihren Weg zur Grand Prix-Reiterin.
Lovisa
Thu 9 Jan - 25
Die finnische Grand Prix-Reiterin
Anna Tallberg
Erfahre mehr über die junge finnische Dressurreiterin Anna Tallberg und über ihren Weg zur Grand Prix-Reiterin.
Lovisa
Thu 9 Jan - 25
Als wir Anna anrufen, sitzt sie in ihrem alten Kinderzimmer im Reitsportzentrum ihrer Familie in Finnland. Auf ihrem Schoß liegt ihre Hündin Alba, die sie seit einigen Jahren überallhin begleitet. Genau hier begann Annas Karriere im Reitsport. Hier nahmen ihre Zukunftsträume Gestalt an. Die Pferdeleidenschaft der Familie reicht jedoch noch weiter zurück: Annas Großmutter trat bei den Olympischen Spielen für das finnische Nationalteam an, und auch andere Familienmitglieder reiten auf professionellem Niveau – der Reitsport liegt ihr also im Blut. Und sie führt diese Tradition definitiv fort: Trotz ihres jungen Alters hat Anna bereits an Europameisterschaften und Weltmeisterschaften teilgenommen. Zusammen mit Grevens Zorro, den Anna als ihren besten Freund beschreibt, ist sie bereits mehrere Grand Prix geritten.
Über Anna Tallberg
Geboren am: 14. Februar 1996
Lebt in: Dänemark
Tritt an für: Finnland 🇫🇮
Disziplin: Dressur
Instagram: @annatallberg
Wie fühlt sich die Zusammenarbeit mit Maya Delorez an?
„Es macht richtig Spaß, mit einer jungen Marke zusammenzuarbeiten, die so schnell gewachsen ist. Ich kann mich total mit Maya Delorez identifizieren – mit der Marke, mit den Teamridern und auch mit den Inhalten, die ihr postet. Es fühlt sich großartig an, ein Teil dieser Reise zu sein und gemeinsam mit euch zu wachsen. Ich bin wirklich dankbar für diese Möglichkeit.
Wie hat deine Reitkarriere angefangen?
„Ich bin in einer echten „Pferdefamilie“ aufgewachsen. Meine älteren Geschwister reiten, und meine Zwillingsschwester ist Springreiterin auf professionellem Niveau. Alles begann damit, dass wir ein Springpony und ein Dressurpony gekauft haben, mit denen meine Schwester und ich dann angefangen haben, auf Turnieren zu reiten. Präzision und die Liebe zum Detail haben mich schon immer fasziniert, und ich glaube, deshalb hat mir Dressur von Anfang an so gefallen. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt, obwohl wir in unterschiedlichen Disziplinen unterwegs sind. Ich erinnere mich noch gut, dass die ganze Familie immer dabei war, und wir auf Turniere gefahren sind, bei denen meine Schwester und ich beide starten konnten. Es herrschte ein tolles Gemeinschaftsgefühl und die Erinnerungen aus dieser Zeit sind unbezahlbar.“
Nach ihrem Schulabschluss im Jahr 2015 wollte Anna eigentlich nur den Sommer in Dänemark verbringen, um dort mit ihrem damaligen Pferd zu trainieren. Aus dem Sommer wurde der Herbst, und Anna wurde an der Copenhagen Business School angenommen. Heute hat sie seit mehreren Jahren ihren festen Wohnsitz in Dänemark. Auf die Frage, wo sie sich am meisten zu Hause fühlt, wird klar, dass Finnland immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen haben wird.
„Das ist eine schwierige Frage, aber ich würde sagen, dass mein Herz immer Finnland gehören wird und ich tief in mir drin Finnin bin. Es rührt mich jedes Mal, wenn ich bei einem Turnier die finnische Nationalhymne höre. Gleichzeitig habe ich mein Leben in Dänemark, das mich als Erwachsene geprägt hat. Hier habe ich auch den Grundstein für meine Reitkarriere gelegt.“
„Es fühlt sich großartig an, ein Teil dieser Reise zu sein und gemeinsam mit euch zu wachsen. Ich bin wirklich dankbar für diese Möglichkeit.“
– Anna Tallberg
Während ihrer Zeit in Dänemark hat Anna mit Mikaela Fabricius-Bjerre und Daniel Bachmann Andersen trainiert, die für ihre Entwicklung sehr wichtig waren. Heute ist sie Teil von Cathrine Laudrup-Dufours Team – ein Traum, der wahr geworden ist.
„Es war natürlich ein lang gehegter Traum, von Cathrines Wissen zu profitieren. Es ist unglaublich, Teil eines so ehrgeizigen Teams sein zu dürfen. Seit ich hier bin, habe ich mich enorm weiterentwickelt, vor allem, was meinen Einfluss als Reiterin auf das Pferd angeht. Es sind die kleinen Feinheiten, die große Veränderungen bewirken können. Cathrine hat unglaublich viel Erfahrung im Turniersport und hat mir neue Perspektiven gegeben – von der Art, wie man das Dressurviereck betritt, bis hin zu Strategien, um sich bei den Lektionen mehr Zeit zu verschaffen. Es geht wirklich um Details, und ich sauge das Wissen jeden Tag wie ein Schwamm auf.“
Was ist deine größte Stärke als Reiterin?
„Ich bin ein sehr ruhiger und analytischer Mensch, und ich glaube, das hat mir in meiner Dressurkarriere geholfen. Wenn ich eine Dressurprüfung reite, denke ich immer: eine Lektion nach der anderen. Das hilft mir, mich zu konzentrieren und mich in jedem Moment im Viereck sicher zu fühlen. Mein Fokus begleitet mich jeden Tag, in jeder Lektion. Der Fokus muss ein Teil deines Alltags werden, denn wenn du im Alltag fokussiert bist, wirst du es ganz natürlich auch im Viereck sein. Das gibt dir Ruhe und einen klaren Überblick über die Situation.“
Wie bereitest du dich am besten auf ein Turnier vor?
„Für mich ist es wichtig, keine Routinen zu ändern. Ich mache auch immer alles selbst, da ich keinen Groom habe. Ich bin diejenige, die mein Pferd putzt, führt und vorbereitet – genau wie sonst auch. Ich flechte auch selbst, weil ich genau weiß, wie es aussehen soll. Außerdem ist das eine gute Möglichkeit, die Stimmung des Pferdes einzuschätzen. Eine meiner Routinen ist, die Prüfung so oft wie möglich durchzugehen und zu üben – das gibt mir innere Ruhe. Manchmal mache ich das zu Hause mental auf der Yogamatte oder indem ich die Prüfung im Schritt reite. Wenn man im Schritt arbeitet, hat man mehr Zeit, jede Lektion zu analysieren. Man stellt sich Fragen wie:
Was muss ich tun?
Wann muss ich es tun?
Wie werde ich es tun?“
Als der Wallach Grevens Zorro mit sechs Jahren in Annas Leben kam, war er noch relativ unerfahren – genauso wie sie. Gemeinsam haben sie sich bis an die absolute Spitze entwickelt. In all den Jahren, in denen Anna Zorro – ihr Herzenspferd, wie sie sagt – gepflegt, trainiert und auf Turnieren vorgestellt hat, ist die Verbindung zwischen ihnen immer stärker geworden. Eine von Annas stärksten Erinnerungen mit Zorro ist die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Herning 2022.
„Zorros Energie passt perfekt zu meiner Ruhe, wir ergänzen uns wirklich ideal. Gemeinsam haben wir uns von Dressurprüfungen auf L und M-Niveau bis zu den Weltmeisterschaften hochgearbeitet. Ich war vorher nie Lektionen wie Passage, Piaffe oder Einerwechsel geritten – ich musste es also selbst lernen, während ich es ihm beigebracht habe. Zorro bedeutet mir die Welt und hat meine gesamte Reitkarriere geprägt. Ich werde nie vergessen, wie wir bei den Weltmeisterschaften in Herning auf die Mittellinie eingeritten sind, direkt auf die Chefrichterin zu. Das war ein echter „Kneif mich mal mich“-Moment. Es war erst das fünfte Mal, dass Zorro und ich zusammen einen Grand Prix geritten sind. Es war eine unglaubliche Erfahrung, einfach nur dort zu sein und die Atmosphäre aufzusaugen. Ich habe versucht, jeden Moment zu genießen.“
Bei der Helsinki International Horse Show 2023 hast du mit Grevens Zorro sowohl den 3* Grand Prix als auch die Kür gewonnen. Wie fühlte sich das an?
„Es war unglaublich, wieder nach Hause zu kommen und vor dem finnischen Publikum zu reiten – das hatte ich vorher nicht oft erlebt. Es war ein fantastisches Gefühl, mit einer so großartigen Saison im Rücken in die Arena einzureiten und Zorro dem Publikum und meiner gesamten Familie, die vor Ort war, zu präsentieren.“
„Mein Fokus begleitet mich jeden Tag, in jeder Lektion. Der Fokus muss ein Teil deines Alltags werden.“
– Anna Tallberg
Nach mehreren gemeinsamen Jahren und beeindruckenden Erfolgen ist es nun Zeit für Anna und Zorro, getrennte Wege zu gehen. Für Anna ist das eine schwere, aber notwendige Entscheidung und sie ist dankbar für die gemeinsame Zeit. Doch wie immer, wenn ein Kapitel endet, beginnt auch ein neues.
„Es bricht mir wirklich das Herz, ihn verkaufen zu müssen, aber gleichzeitig ist Reitsport eine unglaublich teure Sportart. Um mir ein neues Pferd kaufen zu können, dem ich mich widmen kann, bleibt mir keine andere Wahl. Natürlich würde ich ihn gerne hier auf dem Hof der Familie grasen sehen und ihn in Ruhe alt werden lassen, aber so funktioniert das leider nicht. Er hat noch viele gute Jahre vor sich, und er wäre nicht glücklich, wenn er nur auf der Weide stehen würde. Ich hoffe wirklich, dass er ein Zuhause findet, in dem er sich wohlfühlt und einem neuen Reiter oder Reiterin ein Lehrer sein kann. Ich bin so dankbar für die Werkzeuge, die er mir an die Hand gegeben hat, um in Zukunft ein neues Pferd auszubilden.“
Heute trainiert Anna auch junge Reiterinnen und Reiter, sowohl in Dänemark als auch in Finnland. Wenn es um ihre Ziele und ihre Vision für die Zukunft geht, steht vor allem ihr Wunsch im Mittelpunkt, dem Sport etwas zurückzugeben. Gleichzeitig träumt sie von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen in der Dressur. Wo Anna in Zukunft leben und ihren festen Wohnsitz haben wird? Das steht bisher noch in den Sternen.
„Eine große Frage für mich im Moment ist, wo ich in Zukunft leben werde. Da meine Familie ein Reitsportzentrum in Finnland hat, wäre es natürlich toll, zurück nach Hause zu ziehen und es zusammen mit meiner Schwester zu leiten – mit einem Fokus auf sowohl Springen als auch Dressur. Es würde mir viel bedeuten, dem finnischen Reitsport etwas zurückzugeben, der mir über die Jahre so viel gegeben hat. Andererseits möchte ein Teil von mir in Dänemark bleiben und das Wissen, das es hier gibt, weiter aufnehmen. Im Moment wäge ich also meine Optionen ab. Aber solange ich eine so gute Mentorin und Freundin wie Cathrine an meiner Seite habe, bin ich super glücklich. Ein Traum, den ich immer hatte, ist, bei den Olympischen Spielen zu starten. Ich war auf der Longlist für die Olympischen Spiele in Paris 2024, habe mich aber dagegen entschieden, nachdem ich bei ein paar Starts das Gefühl hatte, nicht auf dem Level zu sein, auf dem ich sein wollte. Wenn ich bei den Olympischen Spielen reite, dann möchte ich nicht nur dabei sein, sondern auch wirklich mitmischen können. Ich bin schließlich ein ehrgeiziger Mensch und habe meine Ziele für die Zukunft.“
Was sind deine Lieblingsprodukte von Maya Delorez?
„Ich lebe praktisch in meinem Teddy Halfzip – der ist mein absoluter Favorit. Außerdem liebe ich die Classic Breeches. Die passen mir perfekt, und ich mag, wie sie sich anfühlen. Und wenn es richtig kalt ist, sind die Winterjacken ein absolutes Muss – sie halten richtig warm und sehen dabei auch noch super aus.“