Großes Interview mit der Springreiterin

Stephanie Holmén

Lerne unsere Brand Ambassador Stephanie Holmén kennen: Ihre Zeit in Grevlunda, als Bereiterin, ihr eigenes Unternehmen und ihre Zukunftspläne.

Amanda

Fri 9 Jun - 23

Ihre Reise im Reitsport begann – wie für viele von uns – mit Ponyreiten im Alter von gerade einmal zweieinhalb Jahren. Seitdem sind Pferde und Reiten aus Stephanie Holméns Leben nicht mehr wegzudenken. Als junge Ponyreiterin probierte sie Vielseitigkeit, Dressur und Springen aus, bis sie sich letztendlich fürs Springen entschied.   

Zwischen 2013 und 2023 arbeitete sie als Bereiterin im berühmten Stall Grevlunda in Schweden. Ihre Arbeitgeber waren keine Geringeren als die schwedischen Spitzenreiter Peder Fredricson und Lisen Bratt Fredricson. Während ihrer 10 Jahre in Grevlunda übernahm sie die Verantwortung für das Pferdetraining und -management und sammelte wertvolle Turniererfahrungen, von Jungpferde-Meisterschaften bis hin zu Weltcupsiegen.  

Nun steht Stephanie vor einer neuen Herausforderung: Sie hat ihr eigenes Unternehmen im Stall Borelund in Skåne, Südschweden, gegründet. Ihr Ziel? Sie will ganz nach oben an die Spitze. Wir bei Maya Delorez sind überzeugt, dass Stephanie eine vielversprechende Zukunft erwartet. Wir freuen uns, sie auf dieser Reise zu begleiten! 

  



Über Stephanie Holmén 
  • Alter: Geboren 27. Januar 1991 

  • Lebt in: Skåne, Schweden  🇸🇪

  • Beruf: Professionelle Springreiterin 

  • Instagram: @holmenstephanie 



  

👋 Hey Stephanie! Lass uns doch mit deinem Hintergrund im Reitsport beginnen, oder? Wann hast du mit dem Reiten angefangen?  

– Ich habe angefangen, als ich nur zweieinhalb Jahre alt war. Damals sind wir jeden Sonntag nach Malmö in den Folkets Park gefahren, wo Ponyreiten angeboten wurde. Diese 20 Minuten waren immer das Highlight meiner Woche! Ich war vermutlich nicht viel älter als vier, als ich angefangen habe, Reitunterricht in einer Reitschule zu nehmen. Bei der Reitschule war ich dann auch bis ich so sieben, acht war und mein erstes Pony bekam. Als Ponyreiterin bin ich viele Turniere geritten und habe Dressur, Springen und Vielseitigkeit ausprobiert. Als ich dann aber auf Endmaßponys umgestiegen bin, habe ich mich fürs Springreiten entschieden. Damals bin ich bis zu den schwedischen Meisterschaften geritten, was aber nicht immer allzu gut für mich lief, haha! Also bin ich dann relativ schnell auf Großpferde umgestiegen. 

Als ich nur 13 war, habe ich mein erstes Pferd bekommen. Er hieß Titanic und war vier Jahre alt. Wir beide haben viel zusammen gelernt, und haben es bis zu den schwedischen Juniormeisterschaften, zur EM und schließlich bis zur Goldmedaille bei den schwedischen Jugendmeisterschaften geschafft. Wir hatten eine lange und tolle Zeit miteinander.



Wie kam es dazu, dass du zu Peder und Lisen nach Grevlunda gekommen bist? 

– Ich habe 2013 in Grevlunda angefangen, als meine Zeit als Young Rider vorbei war. Lisen hatte damals gesehen, wie ich Jungpferde bis zum höchsten Level ausgebildet hatte. Sie hatte wohl erkannt, dass ich das Zeug dazu habe, Pferde erfolgreich zu trainieren. Sie war der Meinung, dass ich sowohl als Reiterin als auch als Teammitglied gut passen würde, und bot mir eine Stelle an, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Meine Zeit in Grevlunda war wirklich unglaublich.



Stimmt es, dass du das Angebot zunächst abgelehnt hattest? 

– Ja, das stimmt. Beim ersten Angebot von Lisen handelte es sich um eine Position, bei der ich nur mit Jungpferden gearbeitet hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zu Hause bereits ein solides Business und arbeitete mit einer Vielzahl unterschiedlichster Pferde; von Jungpferden bis hin zum Grand-Prix-Niveau. Mir gefiel es damals sehr, die höheren Klassen zu reiten, weil ich zuvor so viele Jahre mit Jungpferden gearbeitet hatte. Also habe ich am Anfang dankend abgelehnt. Die Entscheidung ist mir aber absolut nicht leicht gefallen, das kann ich euch sagen! Dann, ca. zwei Wochen später, kontaktierte mich Lisen wieder. Sie erwähnte, dass sie eine Pause vom Reiten machen würde und bot mir an, dass ich ihre Grand Prix-Pferde übernehmen könnte. Und naja, da musste ich nicht lange nachdenken. Da habe ich natürlich direkt ja gesagt!



Wie hast du dich während deiner Zeit in Grevlunda verändert? 

– Ich war 10 Jahre lang in Grevlunda, also mein ganzes erwachsenes Leben. Deswegen habe ich mich natürlich sehr weiterentwickelt, sowohl als Reiterin, aber auch als Mensch. So eng mit großen Vorbildern wie Lisen und Peder zu arbeiten, hat mir sehr viel gebracht.


Was sind die wichtigsten Dinge, die du gelernt hast? 

– Es ist sehr schwer genau zu sagen, was das Wichtigste ist. Ich hatte ja die Möglichkeit, alles zu lernen, das ganze System in so einem Stall. Natürlich bin ich als Reiterin unglaublich gewachsen. Ich durfte so viele unterschiedliche Pferde reiten. Früher mochte ich eher ruhigere Pferde, aber heutzutage bevorzuge ich es, wenn sie ein bisschen aufgeweckter und energiegeladen sind. Ich habe auch viel über die Verwaltung und den Betrieb eines professionellen Stalls gelernt. Ich habe wirklich viel gelernt. 



Hast du eine Lieblingserinnerung, die du mit uns teilen möchtest? 

– Ich habe so viele tolle Erinnerungen, ich kann da nicht nur eine auswählen. Aber natürlich waren der World Cup-Sieg in Zürich mit meinem Pferd Sparven und unser Sieg im Nations Cup in Falsterbo etwas ganz besonderes. Teil des schwedischen Teams zu sein, Heimspiel in Falsterbo, eine fehlerfreie Runde und bei der Preisverleihung als Sieger auf dem Treppchen zu stehen... Ich bin quasi in Falsterbo aufgewachsen und saß schon als Kind auf der Tribüne und habe die Teams angefeuert. Deswegen war es schon immer mein Traum, Schweden dort im Nations Cup zu vertreten. Dass das dann letztendlich wirklich geklappt hat und wir sogar gewonnen haben, werde ich nie vergessen. Aber natürlich freue ich mich auch über die unzähligen tollen Ritte und Siege mit Jungpferden, das sind auch tolle Erinnerungen.



Und jetzt hast du dein eigenes Unternehmen gegründet. Was sind deine Ziele für die Zukunft? 

– Ja, jetzt war es an der Zeit für mich, mir etwas Eigenes aufzubauen. Bisher habe ich noch keine genauen Ziele, weil es noch sehr früh ist. Aber ich werde auf jeden Fall sowohl mit jüngeren als auch älteren Pferden arbeiten. Ich hoffe wirklich, dass ich mich wieder an die Spitze reiten kann, da will ich sein. Und ich weiß, dass es ein langer Weg bis dahin ist, und dass ich von den Pferdebesitzern abhängig bin. Deswegen hoffe ich, dass ich gute Kollaborationen finde, die mir dabei helfen, mich wieder hochzuarbeiten. 

 


„Ich stehe am Anfang eines neuen Kapitels in meinem Leben, eines neues Abenteuer. Ich freue mich sehr, Maya Delorez dabei an meiner Seite zu haben.“ 

– Stephanie Holmén

  


Wie sieht zurzeit ein ganz normaler Tag bei dir aus? 

– Gerade habe ich wieder angefangen, Pferde anzunehmen und zu trainieren. Ich reite also den ganzen Morgen und manchmal auch nach dem Mittagessen. Dann gebe ich Reitunterricht: Ich habe viele Schülerinnen und Schüler und finde es spannend, deren Entwicklung zu verfolgen.



Was treibt dich an? 

– Die Pferde. Sie motivieren mich Tag für Tag. Ihre Entwicklung zu verfolgen und zu spüren. Sie geben einem einfach so viel zurück. Ich weiß, dass wenn ich ihnen alles gebe, mit Herzblut dabei bin, dann werde sie es mir tausendfach zurückgeben. 



Gibt es etwas, bei dem du gerne besser werden würdest? 

– Ich würde gerne noch viel besser reiten können. Ich könnte besser bei der Bodenarbeit sein und ich weiß auch, dass ich im Parcours besser werden könnte. Aber das ist ja das Schöne an diesem Sport, man entwickelt sich ständig weiter. Jetzt habe ich ja auch mein eigenes Unternehmen gegründet und werde da wohl ziemlich viel zu lernen haben. Aber ich fühle mich bereit und bin vor allem super gespannt. Ich freue mich auf alles, was diese Reise so bringen wird.



Egal ob aus der Reitwelt oder nicht, wer ist dein Vorbild? 

– Ich habe viele Vorbilder. Das sind vor allem Leute, die wirklich gute Reiter und Reiterinnen sind. Denn das liegt mir ja am Herzen, mich als Reiterin weiterzuentwickeln. Es ist nicht einfach, jetzt Namen zu nennen. Aber ich blicke zu Vielen auf, die nicht nur unglaublich gut reiten, sondern auch vorbildhaft mit ihren Pferden umgehen. 



Welche Art Pferd magst du am meisten? 

– Wenn ich mein Traumpferd beschreiben müsste, dann hätte es wohl richtig viel Power. Wenn es zum Sprung ansetzt, dann will ich Kraft im Absprung spüren. Mein Traumpferd wäre temperamentvoll, energiegeladen! Lieber etwas zu heiß, als zu faul. Und mit einem starken Arbeitswillen. Es sollte mutig, aber vorsichtig zugleich sein. Zugegeben, diese Kombination ist nicht ganz einfach zu finden. Aber wenn man so ein Pferd mal findet, dann ist das ein Jackpot.



Deine besten Tipps für junge Reiterinnen und Reiter, die besser werden wollen? 

– Ein paar Tipps, die ich dir gebe würde, sind: 

  • Trau dich, den Platz einzunehmen, der dir zusteht 

  • Trau dich, Fragen zu stellen 

  • Versuche, bei guten, erfolgreichen Ställen zu reiten, zu denen du aufschaust – sowohl im Bezug auf Training als auch Haltung der Pferde. Lerne so viel du kannst, über alles mögliche. Übers Reiten, aber auch um alles drumherum.   



Wenn du ein Springpferd einmal reiten könntest, wen würdest du wählen? 

– Im Moment wäre das wohl hundertprozentig King Edward!



Welches Produkt von Maya Delorez magst du am meisten? 

– Ich mag den Stephanie Everyday Halfzip total. Und ich habe zwei Lieblingsreithosen: Classic und Compression.

  

 



Vollende den Satz:

Wenn ich nicht Springreiterin wäre, würde ich … etwas anderes mit Pferden machen. 
Vor einem Ritt höre ich gerne … gute, aufmunternde Musik.
Wenn ich Leute zum Abendessen einladen, dann koche ich … nichts super Besonderes, haha! 
Ich könnte nicht ohne … Carl und meinen Corgi Ellie. 
Eine Person, die ich gerne treffen würde, ist …Ariana Grande. 
Wenn mein Wecker am Morgen klingelt, dann denke ich mir … Ich bin froh, dass ich alt werde und vor meinem Wecker wach werde, haha.
Wenn ich abends aus dem Stall heimkomme, dann mag ich… ein leckeres Abendessen und es mir mit meiner Familie gemütlich zu machen. 


Corgi Ellie - Hard life being a dog

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